Dezember 9

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Podcast #21: Unternehmensverantwortung. Wie wahrt man die Interessen aller – und bleibt sich dabei treu? (Teil 1)

Intro

Heute in meinem 21 Podcast möchte ich über das so wichtige Thema „Unternehmensverantwortung“ sprechen. Denn nicht selten geraten wir als „Verantwortliche“ eines Unternehmens in Konflikte, wenn es gilt, die Interessen aller Beteiligten zu wahren. Die Interessen unserer Kunden, unserer Mitarbeitenden, unserer Gesellschafter/Kapitalgeber, die Entwicklung unseres Unternehmen und die Einhaltung unserer Unternehmenswerte /Unternehmenskultur. Und das gilt es alles in Einklang zu bringen mit: Lieferanten und Dienstleistern, unserer Umwelt, unserer Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und unserer Region und, ganz wichtig, gegenüber unseren eigenen Werten! Das zeigt auf, wie vieldimensional das Thema Verantwortung in der heutigen Zeit  geworden ist. In meinem heutigen Podcast spreche ich im ersten Teil über die zentral wichtige Verantwortung gegenüber unserem Unternehmen, unseren Kunden, unseren Mitarbeitenden und unseren Gesellschaftern, und gebe Beispiele, wie Verantwortungskonflikte zu lösen sind.

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Was bedeutet eigentlich Verantwortung?

Googelt man den Begriff „Verantwortung“ heißt es: Verantwortung  ist im Allgemeinen die (freiwillige) Übernahme der Verpflichtung, für die möglichen Folgen einer Handlung einzustehen und gegebenenfalls dafür Rechenschaft abzulegen oder Strafen zu akzeptieren. ... Denn nur unter Einbeziehung der Mitwelt ergibt der Begriff der Verantwortung einen Sinn.

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Und was bedeutet Unternehmensverantwortung?

Googelt man den Begriff „Unternehmensverantwortung“, findet man:
Unternehmensverantwortung umfasst alle Fragen der Unternehmensführung und Unternehmenskontrolle des bürgerschaftlichen Engagements von Unternehmen, einschließlich ausgewogener Berücksichtigung von ökonomischen, ökologischen und sozialen Faktoren. Eine umfassende Managementstrategie soll langfristigen wirtschaftlichen Erfolg sichern helfen.

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Und was bedeutet das für uns im Management?

Wir sind also nicht nur verantwortlich für das was wir selbst tun oder nicht tun, sondern auch für das, was unser Umfeld tut oder nicht tut. Das gilt für jeden innerhalb der Familie, das gilt unter Freunden und das gilt auch für unser Unternehmen.
Wenn wir Verantwortung annehmen, dafür stehen und sie übernehmen, dann können wir gestalten. Verantwortung übernehmen heißt, Entscheidungen zu treffen und dann die getroffenen Entscheidungen umzusetzen. Und dafür einzustehen, auch wenn die Entscheidung sich am Ende mal als nicht richtige Entscheidung herauskristallisieren sollte.

Verantwortung zu übernehmen scheint nicht beliebt zu sein – im Arbeitsleben wie im Alltag. Zu gerne lässt sich die Verantwortung schnell und bequem auf andere schieben. Dies gilt im Besonderen für negative Verantwortlichkeiten, sprich wenn ein Projekt gescheitert ist oder ein Kunde unzufrieden ist. Mir scheint es oft, je größer und komplexer ein Unternehmen oder Organisation ist, desto weniger lassen sich die „Verantwortlichen“ finden. Dies können wir immer wieder in Politik und Verwaltung oder bei großen Unternehmen, die in der Öffentlichkeit stehen, feststellen. Das finde ich immer wieder sehr schade. Denn dadurch, dass diese Organisationen oder Unternehmen in der Öffentlichkeit stehen, geben sie uns oft ein negatives Beispiel zum Thema „Verantwortung“. Dabei wäre das so wichtig – denn sie sind der Spiegel unserer „ständig wahrnehmbaren“ Gesellschaft.
Schauen wir aber auf die Unternehmen und Organisationen, die nicht ständig in der öffentlichen Wahrnehmung stehen, zeigt sich für mich ein anderes Bild. In den Klein- und mittelständischen Unternehmen wird sehr wohl Verantwortung übernommen. Würde auch gar nicht anders funktionieren. Wohin sollten diese die Verantwortung schieben?

In jedem Fall heißt es als Unternehmer oder auch als Führungsmitglied im Management, dass Sie die Verantwortung für Ihr Unternehmen haben. Und für alle Entscheidungen, die Sie und Ihre Mitarbeitenden treffen, tragen Sie die Verantwortung. Ich finde das auch völlig richtig. Gerade Unternehmer und Verantwortliche in klein- und mittelständischen Unternehmen wissen sehr genau, was es heißt, Verantwortung zu übernehmen. Geht mal was schief, muss man es ausbaden. Und dafür einstehen –  für jedes gemachte Kundenversprechen genauso wie für jede Zusage gegenüber den Mitarbeitenden oder auch zu den Gesellschaftern.
Als Unternehmer oder Führungsmitglied tragen Sie die Verantwortung. Für alles was in ihrem Unternehmen oder mit ihrem Unternehmen oder um ihr Unternehmen herum passiert.

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Was sollten Sie für sich beachten, um die Verantwortung für Ihr Unternehmen gut erfüllen zu können?

  • Verantwortung für Mitarbeiter und Management müssen klar definiert werden.
  • Achten Sie auf die Einhaltung in den Verantwortungsbereichen. Sie müssen im Unternehmen gelebt werden.
  • Übernehmen Sie Verantwortung für einmal gefällte Entscheidungen – auch wenn es mal schief geht. Sie geben das Beispiel, wie in Ihrem Unternehmen mit Verantwortung umgegangen wird. Gestehen Sie sich und Ihren Mitarbeitenden ein, dass Fehler dazu gehören und stehen Sie dazu.
  • Definieren Sie ganz klar, welche Verantwortung Ihr Unternehmen dem Kunden gegenüber haben (Kundenservice, Funktionalität Ihres Produktes/Ihrer Dienstleistung, Haltbarkeit Ihres Produktes, faire Bedingungen für Umwelt und Mitarbeiter bei der Herstellung, Transparenz in der Erstellung der Produktion.
  • Kontrolle. Kontrollieren Sie die installierten Prozesse.
  • Klären Sie mit sich und Ihren Gesellschaftern, welche Verantwortung Sie gegenüber Ihren Mitarbeitenden, den Kunden und Dritten gegenüber haben und welche Unternehmenskultur in Ihrem Unternehmen gelebt wird.
  • Machen Sie Ihre Unternehmensziele und Verantwortungsbereiche im Unternehmen transparent.
  • Definieren Sie welche Außenwirkung Ihr Unternehmen haben soll. Wofür steht Ihr Unternehmen, Ihre Mitarbeitenden, Ihr Produkt/Ihr Dienstleistung.
  • Machen Sie Ihre Unternehmenswerte nach innen ins Unternehmen und nach außen transparent. Beziehen Sie Ihre Mitarbeitenden in die Festlegung Ihrer Unternehmenswerte mit ein. So kann sich jeder Mitarbeitende mit Ihrem Unternehmen identifizieren und die Kunden wissen, auf wen sie sich einlassen.

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In erster Linie tragen wir die wirtschaftliche Verantwortung für unser Unternehmen

Als Unternehmer und auch als Führungsmitglied tragen wir die Verantwortung für die positive Entwicklung unseres Unternehmens und den wirtschaftlichen Erfolg. Der Erfolg Ihres Unternehmens bemisst sich an unterschiedlichen Erfolgsfaktoren. Um einige Wesentliche davon zu nennen:

  • Strategie (die richtigen Strategie ist die Voraussetzung für ein erfolgreiches Geschäftsmodell und der Positionierung)
  • Kundennähe und Kundenorientierung
  • Mitarbeitenden
  • Führung
  • Unternehmenskultur
  • Prozesse, Strukturen
  • Innovationsfähigkeit, -bereitschaft
  • (Produkt-)Qualität
  • Finanzausstattung

In der Führung ist es unsere Verantwortung, all diese Erfolgsfaktoren inhaltlich zu bespielen und in Einklang zu bringen. Wir sind also verantwortlich dafür, dass wir mit unserem Produkt, unserer Dienstleistung (was auch immer unser Unternehmenszweck ist) wirtschaftlichen Erfolg erzielen. Wir haben diese Verantwortung uns, unseren Mitarbeitenden und unseren Gesellschaftern gegenüber. Wirtschaftlicher Erfolg ist die Voraussetzung, damit wir unsere Verantwortung gegenüber unseren Mitarbeitenden, uns und unseren Gesellschaftern gegenüber überhaupt und langfristig gerecht werden können. Alle Entscheidungen die wir treffen, müssen demnach natürlich auch dem wirtschaftlichen Erfolg dienen.

Photo by Andreas Klassen on Unsplash

Verantwortung gegenüber unseren Mitarbeitenden 

Führen heißt für mich, Verantwortung zu übernehmen. Und nie zuvor war es so wichtig wie in diesen nicht ganz einfachen Zeiten, Verantwortung für sein Handeln zu übernehmen. Und zu Führen heißt für mich, zu dienen. Ich halte es für so wichtig, uns das immer wieder klar zu machen:  Wir dienen dem Kunden gegenüber, wir dienen unseren Mitarbeitern. Unsere Aufgabe ist es, dass wir in unserem Unternehmen ein vertrauensvolles Umfeld schaffen, indem sich unsere Mitarbeitenden wohl fühlen, gesehen und wahrgenommen werden, mit einbezogen werden in unsere Unternehmenskultur und unsere Unternehmenswerte und sich als festen Bestandteil des Unternehmens verstehen. Jeder Mitarbeiter sollte jeden Tag das Gefühl haben, dass er gebraucht wird, wichtig ist und das er zum Erfolg des Unternehmens beiträgt. Ganz egal, welche Position er im Unternehmen ausfüllt. Jeder einzelne sollte sich der Gemeinschaft des Unternehmens zugehörig fühlen und seinen Job mit Freude und Begeisterung machen.

Wenn wir es schaffen, unseren Mitarbeitern das Gefühl zu geben, einer Gemeinschaft, sozusagen einer zweiten Familie (der Arbeitsfamilie) anzugehören, dann haben wir so viel gewonnen. Wenn wir unseren Mitarbeitern vertrauen, weil wir ihnen Vertrauen entgegen  bringen, dann haben wir einen unserer wichtigsten Pfeiler unseres Unternehmens erschaffen.
Und den gilt es jeden Tag zu pflegen. Und das bedeutet: Jeden Tag auf das imaginäre „Mitarbeiter-Konto“ einzuzahlen. Wir müssen uns das Vertrauen der Mitarbeiter erst erarbeiten. Dafür müssen wir uns um jeden einzelnen Mitarbeitenden kümmern und Service an unseren Mitarbeitenden leisten. Erst wenn wir genügend in das Vertrauenskonto der Mitarbeiter einzahlen, dann kriegen wir auch das zurück, was wir uns wünschen: Loyalität, Integrität, Fleiß, Engagement, Verlässlichkeit, Begeisterung und Identifikation mit dem Unternehmen. Und dann wird es auch selbstverständlich, dass die Mitarbeiter für uns die manchmal geforderte Extrameile gehen. All das können wir nur bekommen, wenn wir die Mitarbeitenden einbinden, sie regelmäßig über alles im Unternehmen informieren, sie einbeziehen in Lösungsansätze und ihnen Selbstvertrauen und Selbstverantwortung für ihre Verantwortungsbereiche geben.

Unsere Welt wird immer komplexer und immer schneller, die Digitalisierung verändert uns und unser Zusammenleben in einer nie da gewesenen Schnelligkeit. Es entlastet uns und unsere Arbeitsabläufe einerseits und fordert uns andererseits, immer wieder Neues zu lernen und neu zu denken. Wir leben im Informations-Zeitalter. Wir nehmen heute an einem einzigen Tag so viel Informationen auf, wie unsere Großeltern in einer Woche. Durch unsere jeden Tag voran schreitende Digitalisierung oder den Einsatz von Künstlicher Intelligenz, wissen wir nicht, ob unser heutiger Job nicht morgen schon von einem Computer assistiert oder gar übernommen wird. Und wir müssen uns schneller als je zuvor immer wieder neuen Herausforderungen stellen, wie Corona oder der Klimaveränderung. Wir leben in sehr unsicheren Zeiten. Das spüren wir und genauso unsere Mitarbeitenden. Wir müssen neu denken, anders denken. Wir müssen immer wieder und immer schneller neues Erlernen. Wir können nicht mehr auf alt Bewährtes setzen. Unsere Kreativität, Intuition, Konzentration ist mehr gefragt als je zuvor. Und uns wird klar, das schaffen wir nur gut in der Gemeinschaft und nicht jeder einzelne für sich alleine.
Ich will damit sagen: Jede Investition in unsere Mitarbeitenden – sei es in Zeit oder Geld – ist eine wichtige und richtige Investition. Denn sie tragen – jeder einzelne von ihnen – mit uns die Verantwortung für eine erfolgreiche Entwicklung unseres Unternehmens.

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Verantwortung für unsere Kunden

Sie und Ihre Mitarbeitenden tragen die Verantwortung für einen guten Service an Ihren Kunden. Sobald wir eine Geschäftsbeziehung eingegangen sind, übernehmen wir Verantwortung für diese Beziehung. Sie müssen sicherstellen, das Ihre Kunden von Ihnen bestmögliche Produkte oder Dienstleistungen erhält.
Hier den richtigen Maßstab zu finden, ist ganz einfach: Gehen Sie davon aus, was sie von einem Produkt oder einer Dienstleistung erwarten. Genau diesen Anspruch sollten Sie und Ihre Mitarbeitenden auch an Ihre Kunden weiter geben.
Wie aktuelle Studien zeigen, wird Service von Kunden heute höher bewertet als der Preis. Wie krass ist das denn? Wenn Sie Ihrem Kunden klar machen, wie wichtig er Ihnen ist, dann können Sie sogar einen höheren Preis verlangen! Aber das funktioniert nur, wenn Sie das, was Sie versprechen, auch einhalten.

Seien Sie so transparent wie möglich Ihrem Kunden gegenüber. Mehr noch: Machen Sie Ihr Unternehmen und Ihre Unternehmenswerte transparent. Heute zählt neben dem Service auch die Ehrlichkeit und Authentizität. Versprechen Sie nur das, was Sie auch halten können und wofür Sie mit allem Herzblut stehen. Produzieren Sie weitestgehend klimaneutral? Dann sagen und zeigen sie das! Übrigens: Bilder sagen mehr als tausend Worte. Zeigen Sie Ihre Produktionsstraßen und Ihre Mitarbeiter an der Werkbank. Das schafft Vertrauen, und die Kunden können sich viel besser ein Bild von Ihrem Unternehmen machen. Ist es in Ihrem Unternehmen wichtig, dass die Produktion  „Made in Germany“ erfolgt, dann kommunizieren Sie das. Wenn der Service an Ihren Mitarbeitenden ein wichtiges Anliegen für Sie ist, dann machen Sie auch das transparent. Ich höre immer wieder: „Das interessiert doch keinen“. Das stimmt nicht. Mehr denn je sind all diese Faktoren heute wichtige Kaufentscheidungen.

Unsere Unternehmen werden immer transparenter. Und das ist gut so. All das, was Sie und Ihre Mitarbeitenden in Ihrem Unternehmen tun, macht Ihr Unternehmen aus und trägt zunehmend zur Kaufentscheidung bei.
Also machen Sie den Service, den Sie für selbstverständlich halten, wie z.B. eine kundenfreundliche Reklamationsbearbeitung, gute Erreichbarkeit für Ihre Kunden (bei Großunternehmen heute ein echtes Problem), schnelle Lieferfähigkeit u.s.w. transparent. Auf Ihrer Website, in Ihren Mailings, auf Ihren Werbemitteln, in den Sozialen Medien – überall dort, wo Sie präsent sind.
Leben Sie die Verantwortung Ihren Kunden gegenüber – und sprechen Sie darüber!

Photo by Pablo Merchán Montes on Unsplash

Verantwortung gegenüber Gesellschaftern/Kapitalgebern

Auch Ihren Gesellschaftern, ihren Kapitalgebern gegenüber stehen Sie in der Verantwortung. Sie arbeiten mit Ihrem Geld oder auch ihrem guten Namen. Sie haben Ihnen vertraut, sonst hätten Sie nicht in Ihr Unternehmen investiert. Und nun sind Sie dran, Sie nicht zu enttäuschen und mit Ihrer Verantwortung ihnen gegenüber verantwortungsvoll umzugehen.
Und wie macht man das am Besten? Information und Transparenz ist auch hier das Losungswort.  Ähnlich wie bei Ihren Mitarbeiten und auch Ihren Kunden ist es wichtig, Ihre Gesellschafter regelmäßig über das, was in Ihrem Unternehmen vorgeht, zu informieren. Schaffen Sie absolute Transparenz! Und das eben nicht nur am Jahresende zum Jahresabschlussgespräch. Nein, es beginnt am Jahresanfang mit der Jahresplanung. Hier sollten Sie nicht nur über das Zahlenwerk sondern auch die Ziele, Wege und Maßnahmen, die Sie sich und Ihren Mitarbeitenden für das Jahr gesetzt haben sprechen. Kommunizieren Sie Ihre Unternehmenswerte und die gelebte Unternehmenskultur. Dann verstehen Gesellschafter auch die Beweggründe, nach denen Sie Entscheidungen treffen und handeln. Und ganz wichtig: Geben Sie auch innerhalb des Jahr immer wieder Einblick in das Erreichte oder reden Sie auch über absehbare Probleme. Den Jobstatus kann ich auch hier sehr empfehlen, im Podcast Nr. 2 ausführlich vorgestellt ;-). Oft höre ich auch hier: „Was soll ich die damit jetzt verrückt machen.“ Natürlich geht es nicht ums „Daily Business“. Aber falls es größere Herausforderungen gibt, durch die z.B. wirtschaftliche Ziele vielleicht nicht erreicht werden können, sollten diese rechtzeitig angezeigt und thematisiert werden. Ich habe immer wieder festgestellt, dass es wichtig war, rechtzeitig auf mögliche Probleme aufmerksam zu machen und die Gesellschafter in Lösungsansätze mit einzubeziehen. Ist das Kind erst in den Brunnen gefallen, fühlen Sich verständlicherweise auch Gesellschafter oft überrumpelt. Für mich gehören Gesellschafter genauso zur Firmengemeinschaft wie Ihre Mitarbeitenden und Ihre Kunden.

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So lösen Sie Verantwortungskonflikte

Unternehmensverantwortung ist ein vieldimensionales Thema. Weil wir gegenüber so vielen in der „Verantwortung“ stehen, kommt es natürlich zwangsläufig auch mal zu Verantwortungskonflikten.
Verantwortungskonflikte ergeben sich immer dann, wenn unterschiedliche  Interessen von Beteiligten Ihres Unternehmen kollidieren.
Ein Beispiel: Ihre Gesellschafter fordern zur Einhaltung der geplanten Rendite den Einkauf oder auch Teile der Produktion günstig im Ausland einzukaufen. Sie und Ihre Mitarbeitenden sehen die Gefahr von erheblichen Qualitätsmängeln, da Sie in Ihrem Produktionsbereich seit Jahren ein einzigartiges Know-How aufgebaut haben. Zudem widerspricht das Ihren Unternehmenswerten. Ein wichtiger Baustein bei Ihrem Produkt ist das Versprechen „Made in Germany“.
Damit haben Sie einen echten Konflikt und Sie müssen Ihrer Verantwortung beiden Seiten gegenüber gereicht werden. Was nun?
Ich bin der festen Überzeugung, dass sich Verantwortungskonflikte nur durch den gemeinsamen und persönlichen Austausch lösen lassen. Alle Beteiligten müssen ihre Gründe darlegen und dann setzen Sie sich zusammen. Unter Berücksichtigung aller Argumente müssen dann gemeinsame Lösungen gefunden werden. Dazu gehört es auch, Kompromisse einzugehen.
Jeder Beteiligte muss für sich entscheiden, wie weit er Kompromisse eingehen kann und will. Eine Grenze ist erreicht, wenn Ihre Überzeugungen und Werte so verletzt werden, dass Sie mit gutem Gewissen nicht weiter agieren wollen oder können.  Das muss jeder für sich entscheiden.
Ich habe festgestellt, das es auch manchmal Sinn macht, einen neuen Weg erst mal auszuprobieren, und dann im Prozess festzustellen, dass man vielleicht weniger Kompromisse eingehen muss als man anfangs gedacht hat. Kein guter Weg sind „faule Kompromisse“, denn wir können nicht auf Dauer gegen unsere Überzeugungen agieren und handeln. Das tut am Ende niemandem gut. Dann ist es manchmal besser, auch mal klar „NEIN“ zu sagen und mit den Konsequenzen zu leben. Glauben Sie mir. Auf Dauer lebt es sich selbst mit harten Konsequenzen besser als mit faulen Kompromissen.

Photo by bruce mars on Unsplash

Zusammenfassung

Wir sind also nicht nur verantwortlich für das was wir selbst tun oder nicht tun, sondern auch für das, was unser Umfeld tut oder nicht tut. Wenn wir Verantwortung annehmen und dazu stehen, dann können wir gestalten und genau das ist unsere Aufgabe als Unternehmer oder Führungs-Mitglied. Um die Verantwortung für Ihr Unternehmen gut erfüllen zu können, definieren Sie klar die Verantwortungsbereiche für Ihre Mitarbeitenden und das Management und kontrollieren Sie die installierten Prozesse. Seien Sie das Vorbild in Ihrem Unternehmen wenn es darauf ankommt, was Verantwortung heißt, auch wenn mal was schief geht. Machen Sie die Werte Ihres Unternehmens transparent – den Mitarbeitenden, den Kunden und den Gesellschaftern gegenüber. Für Ihre Unternehmenskultur tragen Sie die Verantwortung. In erster Linie sind Sie als Unternehmer verantwortlich für den wirtschaftlichen Erfolg Ihres Unternehmens und auch wenn es mal zu Interessenkonflikten kommt, muss die Entscheidung die Sie treffen, maßgeblich dem wirtschaftlichen Erfolg dienen. Führen heißt Dienen. Und wir leisten Service nicht nur unseren Kunden gegenüber sondern auch an unseren Mitarbeitenden – und das jeden Tag. Machen Sie Ihr Unternehmen tranparent – allen Beteiligten gegenüber. Je mehr Transparenz Sie schaffen, je mehr Vertrauen ernten Sie. Verantwortungskonflikte lösen Sie durch persönlichen Austausch, um dann unter Berücksichtigung aller Argumente gemeinsame Lösungen zu finden. Gehen Sie Kompromisse ein, lassen Sie sich auch mal auf neue Wege ein aber machen Sie keine faulen Kompromisse. Die schaden letztendlich allen Beteiligten.

Photo by Austin Distel on Unsplash


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Tags

Unternehmensführung, Unternehmensverantwortung, Zielkonflikte Unternehmensführung


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